Pfarrer Anton Praetorius

Anton Praetorius - Kämpfer gegen Hexenprozesse und Folter

Unter den verdienstvollen Männern, die im 17. Jahrhundert "der damals so schrecklich wütenden Hexenverfolgung mutig entgegentraten, gebührt eine Ehrenstelle dem wackeren Anton Praetorius", schreibt Dr. Otto Schnettler. Zu Unrecht ist dieser mutige protestantische Prediger fast in Vergessenheit geraten. In einer Zeit, in der die Hexenverfolgung ihren grausamen Höhepunkt erreichte, trat Anton Praetorius öffentlich gegen Folter und Hexenprozesse ein. Wegen seiner schonungslosen Kritik an der Folter und den menschenunwürdigen Gefängnissen seiner Zeit wird er als Vorläufer von "amnesty international" bezeichnet.

1597 gelang es Praetorius, eine als "Hexe" angeklagte Frau aus der Folterkammer zu befreien. Er musste das Land verlassen und verfasste ein Buch gegen die unchristlichen Hexenprozesse: „Gründlicher Bericht über Zauberey und Zauberer“. 

Zunächst gab er es 1598 unter einem Pseudonym heraus. 1602 erschien es unter seinem richtigen Namen und trug seinen Anteil zur späteren Überwindung der Hexenverfolgung bei. Der Kampf des reformierten Pfarrers Anton Praetorius gegen Folter und Hexenprozesse ist in der evangelischen Kirchengeschichte völlig in Vergessenheit geraten. Obwohl er es in seinem Leben nicht leicht hatte, hat Praetorius das bewiesen, worum wir uns heute im Kampf um mehr Menschlichkeit immer wieder bemühen sollten: Glaube und Zivilcourage.

Wikipedia-Artikel

Reinhard Wolf

Lebenslauf

Schülerreferat

 

Link zur Allgemeinen Zeitung

Prätoriusgedenktafel am
Anton-Prätorius-Haus in Oppenheim Am Markt 10

Manuela Rimbach-Sator, Pfarrerin