3. Lebensstation - De Pii, Forderung nach Todesstrafe für Zauberer
Nach jahrzehntelangen Klimakatastrophen, Hungersnöten, Pestepidemien und Kriegen sah das christliche Abendland am Ende des 16. Jahrhunderts immer mehr Anzeichen für das nahe Weltende. Es entbrannte heftiger Streit zwischen Katholiken, Lutheranern und Reformierten über die rechte Verkündigung von Gottes Wort, um seinen Zorn zu besänftigen
Praetorius
nahm hierzu 1596 engagiert Stellung in seinem 14-seitigen lateinischen
Werk "De Pii Magistratus Officio" (Über die Pflichten der
gottesfürchtigen Regierung in der Gottesverehrung und wie die Kirchen
nach dem Wortes Gottes erneuert werden sollen). In dieser Schrift forderte
Praetorius die unnachsichtige Verfolgung der Hexen. Wo die Ehre der
Religion verletzt wird, ist es zur Verteidigung der Heiligen Frömmigkeit
nötig, "elende Diebe, Meineidige, Ehebrecher und die Hexe, den Räuber
und den Bandit" zu bestrafen. Er forderte: "Gott selbst hat
befohlen, Wahrsager und Zauberer zu töten, Gotteslästerer und die,
welche erlogene Götter verehrten." Wer sich von Gott abwendete und
den Antichrist verehrte, gefährdete die Bemühungen um reinen
Gottesdienst.
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Dabei
waren die Angst vor dem Zorn
Gottes und "aufrichtige Liebe zur Religion" Haupttriebfedern der
Worte des Praetorius. Er stellte sich hier ganz in die Tradition Calvins, der wie Luther unter Berufung auf die Bibelstelle 2. Mose 22, 17
zur Jagd auf die Hexen und Zauberer aufgerufen und ihre Verbrennung
legitimiert hatte. Praetorius ahnte nicht, dass er durch Teilnahme an einem Hexenprozess
schon wenige Monate später seine Meinung total ändern würde. |
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In
seiner Schrift De Pii forderte Praetorius:
Antwort
a) die
Hexen zu schützen
Antwort
b) die
Hexen und Zauberer zu töten
Antwort
c) sich
neutral zu verhalten